Geschichte

Die Geschichte von Giornico ist eingebettet in jene des Tales Leventina, des Tessins, der Lombardei, des Gotthards und natürlich der Eidgenossenschaft. Deshalb sei hier versucht, einen weiteren Rahmen zu ziehen, um Zusammenhänge und Entwicklungenim Laufe der Jahrhunderte zu beleuchten.














Zeittafel
800-500 vChr Ältere Eisenzeit (Hallstattkultur). Erste menschliche Spuren der Golasecca-Kultur in der Leventina
500- vChr Jüngere Eisenzeit (La Tènezeit) Kultur der Lepontier
25 vChr Leventina (Lepontier) romanisiert. Kaiser Augustus vereinigt Vallis Poennina mit Rätien
Ca 600 Germanischer Stamm der Langobarden dringt von Süden her in die Leventina ein
774 Nach dem Sieg Karls des Grossen über den letzten Langobardenkönig Desiderius kommen alle Tessiner Gebiete als Teil des fränkischen Reiches unter die Karolinger. Aufteilung in viele Herrschaften
8. -12. Jh. Macht der Karolinger
948 Bischof Atto von Vercelli vermacht Blenio, Leventina, Riviera an das Domkapitel Mailand
962 Giornico erstmals urkundlich erwähnt
11. Jh. Erste Anlage des Castello in Giornico
Die Herren von Giornico besitzen grundherrschaftliche Rechte, neben dem Domkapitel von Mailand
1160 Bernardo von Giornico schliesst sich dem Kaiser Friedrich Barbarossa an und wird Anführer der kaiserlichen Partei in der Leventina
1170 Bernardo erhält die Leventina als kaiserliches Lehen zugesprochen
1175 Die Herren von Giornico stehen als Günstlinge Barbarossas im Begriff, in der Leventina eine Landesherrschaft zu errichten
1176 Hohenstaufe Barbarossa unterliegt in Legnano. Bernardo von Giornico muss sich wieder den Domherren von Mailand unterwerfen
12. Jh.
1168 / 1210
Kirche S. Nicolao im 2. Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts erbaut. Inschrift 1168. Erwähnung 1210
1210 Kirche San Michel erstmals erwähnt
1210 Weiler Tirolo (Altirolo) erstmals erwähnt
1227 In der Leventina gibt es zehn Vicinanze. Unter anderem Giornico. Zugehörig sind: Anzonico, Cavagnago, Sobrio, Bodio, Personico, Pollegio. 10 Abgegeordnete werden in den Landtag von Faido gesandt
ca 1230 Durchbruch in der Schöllenen. Gotthardpass wird zur wicntigen Nord-Süd-Transitverbindung
1232 Zurningo ist der Name von Giornico
1237 Erste Statuten für den Gotthard-Warenverkehr aus Osco. In der Leventina entsteht ein umfassendes und gut organisiertes Säumerwesen
12 /13. Jh. Castello von Giornico. Kirche Santa Maria di Castello wird im 12. Jahrhundert gebaut. Es erfolgen auch Ausbauten der äusseren Umfassungsmauern
1311 Zornigo wird als Name von Giornico genannt
1311 Ein Herr Hugo ist Besitzer des Torre di Attone
14. Jh. Der Talrat tagt im Torre di Attone
1331 Erster Kriegszug der Eidgenossen in die Leventina. Wegen Störung des Handelsverkehrs durch die Leventiner komen sie bis hinunter nach Giornico und brandschatzen unterwegs Airolo, Quinto und Faido
1331 Friede zu Como regelt die Angelegenheit
ca 1335 Die Familie Visconti als neue Herren des Mailänder Stadtstaates annektieren die Tre Valli (Blenio, Leventina, Riviera). Die Leventiner gelangen unter starken politischen Druck der Visconti.
1345 Kirchen Santa Maria del Castello und San Pellegrino durch Bischof Rholando geweiht
1353 Die Mailänder Domherren üben nur noch die geistliche Oberhoheit über die Leventina aus
14. Jh Castello Giornico. Annäherungshinaernisse werden gebaut
1403 Urner und Obwaldner werden von den Leventinern um Unterstützung gegen die Visconti gerufen. Sie besetzen die Leventina bis vor Bellinzona
1422 Schlacht bei Arbedo. Die Mailänder schlagen die Eidgenossen und entreissen diesen den ganzen ennetbirgischen Besitz bis hinauf zum Gotthard
1439 Eidgenossen erscheinen erneut in der Leventina
1441 Uri legt Hand auf die Leventina. Im Mailänder Frieden wird das Tal für 15 Jahre an Uri verpfändet
1467 Freundschaftsvertrag der Urner mit Herzog Galeazzo Maria Sforza von Mailand betreffend die Abtretung der Leventina
1478 Uri und Eidgenossen ziehen mit 8000 Man vor Bellinzona wegen Nichteinhaltung des Vertrages und wegen Beleidigungen. Ohne kriegerische Tuchfühlung und wegen inneren Streitigkeiten ziehen sich die Eidgenossen im Dezember über den Gotthard zurück.
Eine Talwache von 200 Mann und 400 Leventinern bleibt in Giornico zurück. 28. Dezember. Schlacht der 600 Eidgenossen und Leventiner gegen 10'000 Mailänder mit glorreichem Sieg.
1480 Mailand verzichtet endgültig auf die Leventina.
1480-1798 Leventina ist Vogtei des Landes Uri
14. Jh. Romanische Brücken werden erwähnt
15. Jh. Leventina besitzt ein eigenes Siegel
15. Jh. Botenlinie für Briefpost über den Gotthard eingerichte Jährlich passieren rund 10'000 Menschen, 900 Saumtiere den Gotthardpass
1518 Castello Giornico wird auf Verlangen der Urner geschleift
1553 Zeughaus Giornico fertiggestellt. Es gehört den 12 Orten der Eidgenossenschaft
bis 1560 Alter Saumpfad über Chironico - San Pellegrino
ab 1560 Neues Saumpfad über die Biaschina mit erhöhtem Zoll
1567 Besuch des Kardinals Carlo Borromeo in den Pfarreien der Tre Valli
1570 Name Giornico taucht aus
1588-89 An der Casa Stanga werden die Wappen berühmter Gäste gemalt
16. Jh. Reiche Ausmalung in der Kirche San Pellegrino
1615 Einrichtung eines regelmässigen Läuferbotendienstes von Zürcher Kaufleuten
1630/31 Kapelle San Carlo nach Erlöschen der Pest erbaut
1644 Neuer Chor in der Kirche San Michele gebaut
1646 Kleiner Aufstand in der Leventina gegen den Urner Landvogt
1676 Neuer Aufstand der Leventiner gegen die Urner wegen Verletzung der verbrieften Freiheitsrechte
1680/82 Kapellp San Loreto erbaut
17. Jh. Reiterposten werden auf der Gotthardroute eingerichtet
1755 Grosser Aufstand der Leventiner gegen die Urner als Unterdrücker. Strafaktion der Urner. Hinrichtung von vier Leventiner Anführern
1787 Neubau des Schiffs der Kirche San Michele
1798 Uri gibt unter napoleonischem Druck die Leventina frei zur Selbständigkeit. Der helvetische Verfassungsrat teil das Tal dem neuen Kanton Bellinzona zu
1799 Die Leventina erhebt sich gegen die helvetische Regierung, erklärt am 1. Mai an Frankreich den Krieg. Niederlagen bei verschiedenen Gefechten.
Der russische Feldmarschall Suworow passiert die Leventina
1803 Leventina wird einer der acht Bezirke des neugeschaffenen Kantons Tessin
1814 Uri proklamiert den Wiederanschluss der Leventina an den Kanton Uri. Intervention des Landammams Schweiz und der Tagsatzung
1815 Wiener Kongress legt endgültig fest, dass die Leventina zum Kanton Tessin gehört
1818 Neue Fahrstrasse vom Süden bis Giornico fertig
1820 Es passieren rund 16'000 Personen und ca 21'000 Saumlasten den Gotthard
1830 Fahrstrasse zwischen Giornico und dem Gotthardpass vollendet. Reiterpost und Säumer werden durch Wagenpost und Lastfuhrwerke ersetzt
1842 Die Zeit der grossen Gotthardpost beginnt mit den fünfspännigen Zehnplätzerwagen
1846 Der Torre di Attone stürzt teilweise ein und wird wiederaufgebaut
1847 Teilnahme der Leventiner/Tessiner am Sonderbundskrieg gegen die Urner und Walliser
1849 Die Eidgenössische Post nimmt den Betrieb auf und ersetzt die alten Kantonalposten
1861 Bau des Campanile der Kirche San Michele
1872-82 Bau der Gotthardbahn mit dem schwierigen Teilstück in der Biaschina
1882 Beriebseröffnunf Gotthardbahn. Station 3 km vom Dorf entfernt Gotthardpostlinie stellt Betrieb ein
1920 Elektrifikation der Gotthardbahn. Inbetriebnahme des Unterwerkes und der neuen Station Giornico.
Neue Bogenbrücke Station - Dorf eingeweiht.
1947/1961 Renovation Kirche San Michele
1937 Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht bei Giornico errichtet
1940-45 Restauration Kirche San Nicolao
1954/55 Freilegungsarbeiten Castello
1976/77 Alte Stahl-Fachwerkbrücke der SBB wird zur Betonbrücke umgebaut
1980 Eröffnung Gotthard-Strassentunnel
1984 Eröffnuno Autobahn-Abschnitt Chiggiogna - Giornico
1985 Eröffnung Autobahn-Abschnitt Giornico - Biasca.
























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